By Manfred Petautschnig on Freitag, 11. März 2016
Category: Kraft-Training

EMS Training vs. Krafttraining

EMS steht für elektrische Muskelstimulation. Das „Stromtraining“ boomt und hat viele Unternehmer dazu bewegt in der Fitnessbranche Fuß zu fassen, um mit sogenannten Mikrostudios, die derzeit an jeder Ecke eröffnet werden, Kunden zu gewinnen.


Es gibt mittlerweile dutzende Franchisekonzepte, die mit verschiedenen EMS- Systemen, den Markt förmlich überschwemmen.

Die einen legen mehr Wert auf stimmiges Ambiente, Personalcoaching und Fachpersonal (zumindest wird es so kommuniziert), die anderen drücken den Preis und versuchen mit Gruppenkursen und modernen Marketingkonzepten, den anderen die Kunden abspenstig zu machen.
Das ist die wirtschaftliche und unternehmerische Komponente des neuen Trends.

EMS – der Ersatz für Krafttraining?

Aber was hat es mit dem neuen „Stromtraining“ auf sich und wie sieht die tatsächliche Gegenüberstellung mit richtigen, dynamischen Krafttraining aus? Ist es tatsächlich der so oft angepriesene Ersatz dafür?
Nein! EMS kann das differenzierte, richtige Krafttraining nicht ersetzen, es kann ihm auch in keinster Weise das Wasser reichen! Vorausgesetzt man versteht unter Krafttraining die richtige, differenzierte Form.

„Der künstlich erzeugte Muskelkrampf“

Zwar eine überspitzte Bezeichnung für das EMS- Training, aber fachlich und biomechanisch gesehen richtig.

„Wenn der durch das EMS Training erzeugte künstliche Muskelkrampf, jetzt der Ersatz für richtiges und gesundes Krafttraining sein soll, dann hat die Fitnessindustrie in den letzten 25 Jahren alles falsch gemacht! Dann haben sich Mediziner die den Wert und den Nutzen des dynamischen, differenzierten Krafttrainings mit allen seinen positiven Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen erkannt haben, alle Unrecht!“

Denn nicht die erzeugte Muskelkontraktion alleine, die beim EMS wie auch beim richtigen Krafttraining erzeugt wird, ist ausschlaggebend für die vielen gesundheitlichen Vorteile des differenzierten Krafttrainings.
Sondern die vielen zusätzlichen Synergieeffekte eines dynamischen Krafttrainings in Verbindung mit der Muskelkontraktion, die aber beim EMS- Training fehlen.

Koordination, Stabilisation, Muskeltraining über den gesamten Bewegungsablauf des Zielmuskels – vollamplitudig - (verbessert die Beweglichkeit, Faszientraining), Verbesserung der Knochenstruktur / Dichte (Osteoporose- Verbesserung bis Heilung) durch eine dynamische Zug- Druckbelastung. Diese Vorteile treffen NUR auf das differenzierte Krafttraining zu und sind nur ein paar der vielen positiven Effekte.

Herz- Kreislaufsystem

Die oft beobachtete Pressatmung während der Kontraktion beim EMS- Training erhöht auch den Blutdruck während dem Training.
Differenziertes Krafttraining hingegen senkt den Blutdruck, da neben der positiven Herz-Kreislaufbelastung während der Bewegung auch eine Kapilarisierung durch die Muskelpumpe und den damit verbundenen erhöhten Blutfluss erzeugt wird.

Figurtraining

Der Energie- und Kalorienverbrauch ist beim Krafttraining durch die dynamische Bewegung um ein Vielfaches höher, worum auch das Abnehmen, Fett reduzieren und Figurformen damit wesentlich effektiver ist. Auch der Nachbrenneffekt, also der Fettstoffwechsel im Ruhezustand, wird durch EMS- Training nicht annähernd so aktiviert, wie bei einem dynamischen, regelmäßigen Krafttraining. Dazu fehlt beim EMS- Training die Reduzierung der Fettsäuren und des Glykogens unserer Mitochondrien während des Trainings.

Ergänzung aber kein Ersatz!

EMS- Training ist sicher eine Ergänzung zum Krafttraining, wenn es vorübergehend darum geht, den Muskeltonus aufrecht zu erhalten oder wenn Verletzungen bestimmte dynamische Bewegungen nicht zulassen. Ersetzen kann es die „Königin“ der Bewegungsformen nicht!

Differenziertes Krafttraining und die vielen positiven Auswirkungen auf unseren Körper
 
Nachteile EMS Training

Vorteile EMS Training

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